Zur Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr in Pockau 1895 – 1995
In früheren Zeiten gab es keinen organisierten Feuerlöschdienst und auch keine Brandschutzversicherung, obwohl die Fachwerkhäuser mit ihren Strohdächern sehr leicht ein Raub der Flammen werden konnten.
Das größte Feuer wütete am 19.09.1895, als durch vermutlichen Funkenflug 16 Gebäude ein Raub der Flammen und 12 Familien obdachlos wurden. Erst jetzt besann man sich, wieder etwas für das Feuerlöschwesen zu tun und gründete am 9. Oktober 1895 die Freiwillige Feuerwehr Pockau.
Um 1900 legte ein Hausbesitzer fünfmal ein Brändchen auf dem Oberboden an, doch jedes Mal löschte ein alter Hausbewohner das Feuerchen wieder aus, wobei er sich die Feindschaft seines Hauswirtes zuzog. So musste dieser schließlich das Gebäude abreißen, ohne eine Entschädigung zu erhalten. Diesem Unfug der Brandstiftung wurde durch gründliche Untersuchungen bald Einhalt geboten.
Die beiden bisher selbständigen Freiwilligen Feuerwehren von Pockau und Görsdorf mussten sich vereinen als Löschzug I – Pockau und Löschzug II – Görsdorf
Viele Kameraden hatten vorher keine große Ahnung vom Bauhandwerk, sie waren jedoch gute Lehrlinge und aktive Mitstreiter.
Zu einem Dienst erhielten wir Besuch von Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter – Löschgruppe Ittenbach, bei Bonn. In einem kameradschaftlichen Gespräch stellte sich heraus, dass die Löschgruppe Ittenbach auf Grund ihrer Autobahnbetreuung ein neues Löschfahrzeug erhält. Somit wurde ein Tanklöschfahrzeug vom Typ Magirus mit 2700 Liter Wasser sowie Ausrüstung frei.
Durch die kameradschaftliche und intensive Unterstützung der Löschgruppe Ittenbach gelang es uns, im März 1992 dieses Tanklöschfahrzeug zum Vorzugspreis „Aufbau Ost“ zu erstehen. Somit wurden
erstmalig in Pockau effektive Voraussetzungen für die Brandbekämpfung und die Absicherung von Unfallstellen zu jeder Tages- und Nachtzeit geschaffen.
Die Übergabe des TLF 16/25 in Pockau wurde in würdiger Form mit den Kameraden der Löschgruppe Ittenbach gefeiert und stellte die Grundlage für eine langfristige kameradschaftliche Beziehung dar.
Der Hilfsrüstwagen LO erfüllte nicht die an ihn gestellten Bedingungen, da er äußerst störanfällig war. Aus diesem Grund beschloss der Feuerwehrausschuss sowie der Gemeinderat Pockau, eine einsatzsichere Ersatzlösung zu schaffen. Dazu erhielten wir die Unterstützung vom Landratsamt Marienberg. Im Frühjahr 1993 stellten wir einen Vorausrüstwagen vom Typ Mitsubishi Pajero in den Dienst. Mit diesem Fahrzeug erreichen wir den Einsatzort schneller, was sich positiv für die in Not geratenen Personen auswirkt. Trotzdem ist es für uns wünschenswert, dass dieses Fahrzeug so wenig wie möglich zum Einsatz kommt.
Was von Seiten der FFW Pockau nicht vernachlässigt wurde, war die Weiterarbeit mit der AG Junge Brandschutzhelfer, welche am 26.11.91 in die Jugendfeuerwehr umgewandelt wurde.
Zu dieser Zeit umfasste diese 15 Mitglieder. Jeweils einmal im Jahr stellen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr beim Kreisausscheid ihr Wissen und Können im harten Wettkampf unter Beweis. So konnten die Kameraden der Jugendfeuerwehr in den letzten Jahren in verschiedenen Altersklassen vordere Plätze belegen. Ein Ausdruck dafür, dass Theorie, Ausbildung und Praxis die
Voraussetzungen dafür sind, die Erfordernisse im feuerwehrtechnischen Dienst der heutigen Zeit zu erfüllen.
Nicht zu vergessen sind neben der aktiven Feuerwehrarbeit auch die Angehörigen und Freunde der Kameradinnen und Kameraden ohne deren Verständnis und Unterstützung manches nicht möglich wäre.
Wie oft tragen ihre kleinen Handgriffe zum schnelleren Ausrücken im Ernstfall bei. An dieser Stelle möchten wir ihnen unseren besonderen Dank aussprechen.
Die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr leisten einen uneigennützigen Dienst und sind zur Stelle, wo immer sie gerufen werden.
Nur 200 Jahre umfasst die Übersicht der Entwicklung des Feuerlöschwesens und doch zeigt sich eine erstaunliche Veränderung, die nur all zu oft als selbstverständlich hingenommen wird.
Zurzeit sind 38 Kameradinnen und Kameraden im aktiven Dienst, 18 Jugendfeuerwehrmitglieder (im Alter zwischen 8 und 17 Jahren), 14 Kinderfeuerwehrmitglieder (im Alter zwischen 5 und 8 Jahren) sowie 9 Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung tätig.
- Ausbildung der Einsatzabteilung: Donnerstags 19:00 Uhr (14-tägig)
- Ausbildung der Jugendfeuerwehr: Freitags 17:00 Uhr (wöchentlich)
- Ausbildung der Kinderfeuerwehr: Montags 16:30 Uhr (14-tägig)
- Dienst der Altersabteilung: Donnerstags 19:00 Uhr (aller 4 Wochen)
(Stand: September 2022)
Mit dieser Seite wollen wir das Interesse des Einen oder Anderen für unsere Tätigkeit wecken. Kameradschaft und Teamgeist gehören genauso dazu wie die Vielfältigkeit unserer Einsätze, aber auch deren dazugehörige Ausbildung.
Auch unsere Jugendfeuerwehr freut sich natürlich sehr darüber, neue Kameradinnen und Kameraden in ihren Reihen begrüßen zu dürfen.
Wenn Interesse besteht, freuen wir uns Sie zum Feuerwehrdienst zu sehen.
In diesem Sinne ein „Gut Wehr!“.